Nachdem wir gestern über 22'000 Schritte zu Fuss in Postdam unterwegs waren, nehmen wir es heute etwas ringer und fahren mit dem Hop-on-hop-off-Bus eine Runde durch die Stadt. Dabei sehen wir alle Schlösser und andere wieder auferstandene Bauten aus der Königs- und Kaiserzeit. Man könnte hier noch stunden-, evtl. tagelang Schlösser auch innen besichtigen... Für uns eine eher fremde Welt, bekanntlich haben die Eidgenossen den Hochadel vor längerer Zeit aus unserer Heimat rausbefördert, weshalb es bei uns auch keine derartig pompösen Schlösser gibt. Somit zwar nicht unsere Welt, ist aber trotzdem noch spannend, das mal zu sehen. Besonders eindrücklich sind die Rekonstruktionen der letzten Jahre, so wurde beispielsweise das Stadtschloss, dessen kriegsbedingte Ruine durch die Kommunisten gesprengt wurde, komplett neu aufgebaut. Darin ist jetzt das Parlament von Brandenburg untergebracht.
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Von der kommunistischen Vergangenheit sieht man kaum mehr etwas. Irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass man diese ungeliebte Zeit eher ausklammert und totschweigt. Auch in der Buchhandlung mit unzähligen Büchern zu den Preussen-Königen und zur Geschichte Brandenburgs/Potsdams lässt sich kaum etwas zu den Jahren 1950 - 1990 finden. Dies im Gegensatz zu den Kriegsschäden, die immer wieder erwähnt werden. Natürlich haben die Alliierten zum Kriegsende nichts mehr geschont - es galt ja auch, zumindest teilweise Vergeltung für durch die Nazis zugefügte Schäden zu üben.
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Plattenbau erster Güte... |
Potsdam ist übrigens ringsum von Wasser umgeben. Somit machen wir mit dem Ausflugsboot noch eine Runde auf der Havel und sehen uns das ganze noch von der Wasserseite an. Wirklich sehr schön - das Ziel der nächsten Hausbootferien dürfte somit klar sein!
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Glieniker Brücke - Grenze zw. Ost und West |
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Molkerei von Kaiser Friedrich |
Zum Abschluss bummeln wir noch etwas durch die Stadt, sehen uns die Nikolai-Kirche und das Holländerviertel an und lassen den Tag in der Hotelsauna ausklingen. Das Holländer Viertel ist entstanden, weil hier sehr sumpfiger Untergrund ist und Kaiser Friedrich das Land bewohnbar machen wollte. So liess er flugs die Spezialisten im Deichbau (=Holländer) kommen und stellte ihnen auch noch ein Stück Heimat in Form eines eigenen Quartieres, welches er extra für sie bauen liess, zur Verfügung.
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Nikolai-Kirche |
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Restaurant "Fliegender Holländer" |
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