die ersten 50 km Velo

Heute galt es Ernst mit einer längeren Velotour. Und zwar ging es Richtung Nordwesten bis zum Cayo Jutias, einem Kap ganz am Westende der Insel. Zu fahren galt es rund 55 km. Bei uns wäre das ja eine Kleinigkeit, aber man darf den Zustand der kubanischen Strassen nicht ausser Acht lassen… Da wimmelt es von Schlaglöchern, oder der Teer fehlt plötzlich mal wieder für hundert Meter. So muss man das Tempo laufend stark reduzieren, und wir benötigten inklusive Pausen etwas über vier Stunden. Allerdings machten wir vier Pausen, weil nicht alle der Gruppe gleich gut trainiert sind. Das spielt aber keine so grosse Rolle, man kann dafür unterwegs laufend anhalten und fotografieren. Verkehr hat es fast gar keinen. Ausser gelegentlich einem Lastwagen (für Güter und aber auch als Busersatz für Personen!) kommt seltenerweise ein alter PW daher, und noch seltener ein Mietwagen. 
Die kennt man, weil das stets neue westliche Marken sind. Aber auch die kommen kaum vorwärts, wenn man nicht laufend Achsbrüche oder andere Defekte riskieren möchte. Unsere Velos sind ausser einer gebrochenen Speiche bei einer Kollegin zum Glück ganz geblieben – kein Wunder bei Schwalbe-Pneus- und Pletscher- Packträgern.
Zu sehen gibt es tatsächlich vieles: man hat das Gefühl, die Zeit sei etwa hundert Jahre stehen geblieben. Karren von dürren Schindmähren gezogen (die aber erstaunlichen Speed hinlegen!), Hühner auf und neben der Landstrasse, gelegentlich mal wieder ein glückliches Schwein, das sich neben der Strasse in einem Gonten suhlt. Und immer wieder Tabakfelder, auf denen die Compadres am Arbeiten sind.





Dazwischen folgen grosse Waldgebiete mit Palmen und allerlei tropischen Bäumen, man fühlt sich an Neuseeland erinnert, nur die Farne fehlen bisher.
Am Ziel assen wir zu Mittag, da gab es den obligaten Arroz (Reis) und zur Abwechslung mal nicht Pollo (Huhn) oder Cerdo (Schwein), sondern Pescaderos (Fisch). Da es eine staatliche Beiz war, gab es halt kein Bier, man konnte aber Drinks mixen lassen, was aber zum Essen ja nicht so passte. Der Strand war traumhaft, beinahe weisser Sand, Palmen, und eine Wassertemperatur von gefühlten 28 Grad. 
Da konnten wir uns auskühlen und fuhren anschliessend mit dem Bus wieder zurück. Der benötigte übrigens wegen der Strassenzustände auch fast zwei Stunden….

Wir hatten in unserem Zimmer nur ein Bett erhalten, leider ist auch heute kein zweites eingeflogen… Somit wird’s halt wieder etwas enger heute Nacht.

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