12.3.16 ...und es kommt ein Zug, weil Magnus da steht :-)

Es reizte uns, das in der Nähe gelegene Städtchen Matanzas zu besichtigen. So schnappten wir uns einen Taxi, dessen Fahrer uns hin- und auch wieder zurückbrachte. Der Fahrer, Dr. Nelson, ein älterer Mann, der nicht so gut Englisch sprach, wartete geduldig, bis wir die Stadt besichtigt hatten. Es gibt dort eine im Ursprungszustand erhaltene Apotheke aus dem Jahre 1886, welche wirklich sehenswert ist. Sie gehörte einem ausgewanderten Franzosen, der auch selber Arzneien herstellen konnte. Wir erhielten auch eine Privatführung durch die damaligen Wohnräume des Herrn Doktor in einem sehr gut erhaltenen repräsentativen Gebäude im Kolonialstil, leider ja eher eine Seltenheit hier. Ebenso gibt es da einige alte Gusseisenbrücken aus dem 19. Jahrhundert. Auf dem völlig desolaten Eisenbahntrassee, kam doch just eine sechsachsige Diesellokomotive dahergefahren, die mit viel Gehupe die Personen und Fahrzeuge auf dem Trassee verscheuchen musste… Es gibt da ziemlich viel Oelindustrie, da in der Gegend auch Erdöl gefördert wird. Weit mehr muss jedoch aus Venezuela eingeführt werden, einer der wenigen Handelspartner, seit die Sowjets den Hahnen zugedreht haben.

Der Taxifahrer übrigens ist Doktor der Medizin und der Psychologie… Wir erfuhren auf unsere Rundreise, dass ein Arzt in Staatsdiensten (andere gibt es nicht) einen Monatslohn von 40 CUC (= CHF 40 !) erhält. Als Taxifahrer im Umgang mit Touristen verdient man ein Mehrfaches… Das Gesundheitssystem im Cuba ist übrigens recht gut, die Leute sind gut ausgebildet. Vor der Revolution waren rund 60 % der Bevölkerung Analphabeten. Eine der wirklich positiven Errungenschaften des Castro-Regimes war tatsächlich, Bildung für alle, und das zum Nulltarif. Leider gehen aber viele gut ausgebildete ins Ausland und kehren dann aus nahvollziehbaren Gründen nicht mehr zurück.

Nun lassen wir den Abend ausklingen an der Bar und ziehen uns eine Latino-Show rein…