2018_10_06 Rasender Roland

Heute wollen wir die Insel Rügen ein wenig entdecken, was sich allerdings als etwas schwierig erweist, mit dem öV. Die Eisenbahnbrücke über den Strela-Sund wird gerade renoviert, weshalb wir den Ersatzbus auf die Insel Rügen nehmen. Dafür sehen wir auf der Fahrt viele Dörfer, die noch nicht sehr gut renoviert worden sind, weil teilweise sicherlich das Geld fehlt, sie aber auch weit weg aller Prioritäten des deutschen Staates sind. Dabei müsste man doch gerade Gebiete, welche vom Tourismus profitieren könnten, etwas besser unterstützen. Vielleicht liegt es aber auch am absoluten Fachkräftemangel der immer wieder betont wird, wenn man die Menschen reden hört.



In Bergen steige ich (m) auf die Pressnitzbahn um (Stadler-Dieseltriebwagen), welche mich bis nach Putbus bringt. Von hier fährt dann der "Rasende Roland", bzw. die Rügensche Bäderbahn, bis nach Göhren. Diese Dampfbahn auf 750 mm-Spur fährt das ganze Jahr und dient nicht nur den Touristen, sondern auch als Personennahverkehrsmittel. Die Strecke ist gut unterhalten und die Gegend ziemlich waldig. Die Dörfer haben aber allerdings auch hier noch etlichen Renovationsbedarf.



Barbara fährt mit dem Schienenersatzverkehr weiter nach Strassnitz, wo ich als erstes mal zünftig "auf den Latz" falle, weil ich ein Gebäude fotografieren möchte und geradewegs über einen der charakteristischen Pflastersteine stolpere. Danach suche ich den Strand auf, wo ich mir eine echte Promenade vorgestellt habe,welche aber so nicht vorhanden ist. Es hat hier zwar einen Hafen, aber mich dünkt, die Zeit sei irgendwo stehen geblieben. Nach 2h mache ich mich wieder auf den Rückweg nach Bergen, um Magnus zu treffen. Der Bahnhof da fällt, wie der in Strassnitz schier auseinander und der Ort ist ca. 2 km weg. Also mache ich eine Runde um den Bahnhof und sehe mir den Zerfall an.
Lichtspieltheater - lange schon ausser Betrieb

Offiziersvilla - verlassen/verlottert

Ärztehaus - verlassen - eine KITA war hier auch drin...

wunderschönes Strandhotel :-)
Auf dem Rückweg steigen wir beim Bahnhof Stralsund am Hafen aus und fühlen uns zurückversetzt in die tiefste DDR-Zeit, Entschuldigung, es heisst ja sozialistische Periode, Der Bahnhof, einst vermutlich ziemlich beeindruckend zerfällt und ist zum Verkauf angeboten. Inkl einer Kneipeninfrastuktur und ca. 1900m2 Fläche könnte man 325'000€ investieren und wäre Besitzer des Bijous ;-).



Abendessen am Hafen in einer sehr netten Kneipe Speicher 8 (Alter Speicher, welcher nachdem in die DDR verlottern lassen hat, zu einem herzigen Beizli umgerüstet wurde) in unmittelbarer Nähe eines schweizer Kreuzfahrtflussschiffes, welches von Basel den Weg bis hierher gefunden hat!

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